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Otto-Warburg-Medaille 2024 geht an Johannes Buchner

Otto Warburg Preisträger Johannes Buchner
© Andreas Heddergott / TU München

In Anerkennung seiner fundamentalen Beiträge zur Strukturbildung von Proteinen und der Rolle von Chaperonen wird Prof. Dr. Johannes Buchner wird mit der Otto-Warburg-Medaille 2024 der Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie ausgezeichnet

Seit 1963 zeichnet die Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie e.V. (GBM) herausragende Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftler für ihre wissenschaftliche Lebensleistung mit der Otto-Warburg-Medaille aus. Als Preisträger der Otto Warburg Medaille 2024 wurde Prof. Dr. Johannes Buchner von der Technischen Universität München ausgewählt. Johannes Buchner ist einer der weltweit führenden Forscher auf dem Gebiet der Strukturbildung von Proteinen, einem zentralen Thema der Biochemie und Zellbiologie. Er ist ein Pionier der Entdeckung und Erforschung der molekularen Chaperone und hat entscheidend zum Fortschritt auf diesem Gebiet beigetragen.
Der mit 25.000 Euro dotierte Preis wird ihm am 22. März 2024 auf dem 75. Mosbacher Kolloquium der GBM verliehen.

Frankfurt, 27. November 2023 – Über mehr als zwei Jahrzehnte hat Johannes Buchner grundlegende Beiträge zum Verständnis der Mechanismen geleistet, durch die molekulare Chaperone, die auch als zelluläre Maschinen der Proteinfaltung bezeichnet werden, die Proteinfaltung und Konformationsregulierung vermitteln. Seine bahnbrechenden biophysikalischen Studien, die oft mit in-vivo-Analysen kombiniert wurden, sind Grundpfeiler der Chaperon-Literatur und haben das Verständnis der Proteinfaltung in der Zelle tiefgreifend geprägt.
Der Schwerpunkt von Buchners Forschung liegt auf zwei spezifischen Klassen von molekularen Chaperonen von großer biologischer und medizinischer Bedeutung, dem Hsp90-Multichaperon-System und den so genannten kleinen Hitzeschockproteinen (sHsps). Johannes Buchner ist ein international anerkannter Experte auf beiden Gebieten.
Zudem hat er in einer Reihe von wegweisenden Veröffentlichungen die Mechanismen der zellulären Qualitätskontrolle, die an der Faltung und dem Zusammenbau von Antikörpern beteiligt sind, entschlüsselt und die Wechselwirkungen von Antikörpermolekülen mit dem Chaperon BiP definiert. Seine Erkenntnisse sind auch für die Produktion von therapeutischen Antikörpern von großer Bedeutung.

Johannes Buchner hat an der Universität Regensburg Biologie studiert und seine Doktorarbeit bei Professor Rainer Rudolph angefertigt. Anschließend war er als Postdoktorand bei Professor Ira Pastan am National Cancer Institute des NIH in Bethesda, USA tätig. Er kehrte als Gruppenleiter an das Institut von Professor Rainer Jaenicke nach Regensburg zurück und widmete sich mit seiner eigenen Arbeitsgruppe der Analyse von Chaperon-Mechanismen. Nach wenigen Jahren folgten Rufe auf Lehrstühle an der Medizinische Hochschule Hannover und der Technischen Universität München, wo er seit 1998 tätig ist.
Johannes Buchner ist Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, der European Molecular Biology Organisation (EMBO) und des Editorial Boards von Science.

Die Otto-Warburg-Medaille gilt als eine der höchsten Auszeichnung auf den Gebieten der Biochemie und Molekularbiologie in Deutschland. Seit 1963 wird sie einmal jährlich von der Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie e.V. an verdiente Biowissenschaftlerinnen und Biowissenschaftler vergeben. Zu den Preisträgern zählen zahlreiche Nobelpreisträger, wie Emmanuelle Charpentier, Randy Schekman, James Rothman oder Kurt Wüthrich.

Seit 2012 arbeitet die Gesellschaft eng mit der Zeitschriftengruppe Biochimica et Biophysica Acta (BBA) des Elsevier-Verlages und Elsevier selbst, einem weltweit führenden Unternehmen für wissenschaftliche Information und Datenanalyse, zusammen, das auch das Preisgeld von 25.000 Euro sponsert. Mit den Worten von Uli Brandt, dem derzeitigen Chefredakteur der BBA-Zeitschriften, und seinem Nachfolger Daniel Otzen, dem zukünftigen Chefredakteur, "ist BBA sehr stolz darauf, einen der renommiertesten Preise im Bereich der Biochemie zu unterstützen".

Die Preisverleihung findet im Rahmen des 75. Mosbacher Kolloquiums der GBM am Freitag, den 22. März 2024, ab 17 Uhr statt. Informationen zur Tagung finden Sie auf der Webseite https://mosbacher-kolloquium.org.

 

Medienkontakt:
Dr. Anke Lischeid
Managing Director, GBM
+49 69 660567-12

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